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Ein Russischer Roman - Bild 1

Ein Russischer Roman

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Beschreibung

Baruch blickt zurück auf seine Kindheit in einer kleinen Siedlung in der Jesreel-Ebene, im heutigen Israel. Humorvoll werden die einzelnen Dorfbewohner charakterisiert: der konspirative Rilow, der am liebsten noch die Geburt seiner Tochter geheimhalten will; Fejge, um die sich die wildesten Gerüchte ranken; Baruch selbst, der Lauscher an der Wand, der von seinem Großvater allein erzogen wird...

Details

Auflage
09. Aufl.
Autor/en
Meir Shalev, Ruth Achlama
Erscheinungstermin
1993
ISBN
9783257225860
Seitenzahl
512
Verlag / Label
Diogenes

Schriftstellerinnen und Intellektuelle beantworten die Frage: Welches Buch war für Sie im Jahr 2023 besonders wichtig? Omri Boehm, Philosoph:

„,Das Land hat uns betrogen‘, teilte er mir mit gebrochenem Lächeln mit, ,es war keine Jungfrau‘.“ Dieses Jahr ist Meir Shalev gestorben, einer der Giganten der modernen israelischen Literatur. Die Lektüre seines ersten Werks „Ein Russischer Roman“ war für mich eine echte Wiederentdeckung, umso mehr, als ja der Kontext, in dem man ein Buch liest, seine Deutung prägt. „Ein russischer Roman“ spielt in Nahalal und erzählt von einer Gruppe jüdischer Pioniere, die mit der zweiten „Alija“ Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Ukraine nach Palästina kamen.

Shalev gibt den Legenden vom Leben und Sterben der Menschen, Tiere und Pflanzen in der Jesreel-Ebene Gestalt. Es ist ein Musterbeispiel für das, was Shalev am besten konnte: Magischen Realismus à la Garcia Marquez im Stil der biblischen Nacherzählungen Thomas Manns. Die Gegend wird zu einer subtilen Metapher für den Garten Eden – es gibt die Bäume, die Liebe, die Brüder und die Schlange, alles erzählt nach der Vertreibung aus diesem Paradies, aus der Erinnerung eines Sohnes von Mitgliedern der Gruppe. Für die, die gelernt haben, die Schöpfungsgeschichte der Genesis als eine „Historisierung des Mythos“ zu lesen, bietet Shalevs Literatur eine ironische und schmerzhaft liebenswürdige Mythologisierung der Historie Israels.