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Snooker in Kairo - Bild 1

Snooker in Kairo

Roman

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Beschreibung

In "Snooker in Kairo" geht es um Ram, einen ägyptischen "Fänger im Roggen" als Ich-Erzähler, und seinen Freund Font, ihre Familien und Freunde, und um seine Liebe zur Jüdin Edna. Ram und Font stammen aus der ägyptischen Oberschicht, es ist das Kairo der 1950er-Jahre, das heute sehnsüchtig verklärt wird. Sie sind eher europäisch, aber nicht arabisch geprägt und schon gar nicht religiös. Waguhi Ghalis glänzend geschriebener, einziger Roman wurde während des arabischen Frühlings zu einem Fanal für die Demonstrierenden, weil das von ihm beschriebene Ägypten unter Nasser mit seiner Repression so sehr an die Gegenwart erinnert. Die jungen Leute verachten die dekadente Schicht, aus der sie teilweise kommen, und bleiben doch gefangen in den Annehmlichkeiten, die sie gewohnt sind, sie wirken orientierungslos und verloren, zynisch, empfindsam, komisch, anarchisch und voll Lebenshunger. "Snooker in Kairo" zeichnet ein faszinierendes Zeitbild, mit trockenem Humor und voller Melancholie, und erzählt die aufwühlende, gefährliche Liebesgeschichte zwischen Ram und Edna. Teilweise wie ein "Großer Gatsby" in Kairo, ein erstaunlich aktuelles und doch zeitlos schönes Buch.

Details

Auflage
2. Aufl.
Autor/en
Waguih Ghali
Erscheinungstermin
09.03.2018
ISBN
9783406719028
Seitenzahl
255
Verlag / Label
Beck

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In dem 1964 erschienen, halb autobiografischen Roman „Snooker in Kairo“ erzählt der ägyptische Autor Waguih Ghali die Geschichte von Ram und dessen Freund Font. Sie spielt im Kairo der 50er-Jahre nach der nationalen Revolution. Die beiden Freunde gehören zu jener gesellschaftlichen Elite aus der Zeit des britischen Imperialismus und der Monarchie in Ägypten, die nach Ende dieser Ära sowohl von den Briten im Stich gelassen als auch von der neuen Gesellschaft ausgeschlossen wurde.

In dem Verständnis der Welt, das die europäischen Kolonialmächte in die Region mitbrachten, rutschen Menschen wie Ram und Font durchs Raster. Ghali lächelt über die Kolonialisten, über die Revolutionären und mit Selbstironie auch über sich. Er beschreibt die Identitätskrise der jungen Männer, die zwischen einer politischen Welt von gestern und der von morgen gefangen sind, was aktueller denn je zu sein scheint. 2018 wurde der Roman endlich von Maria Hummitzsch ins Deutsche übersetzt.