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Superyachten - Bild 1

Superyachten

Luxus und Stille im Kapitalozän - Rezensiert in der SZ von Jan Füchtjohann

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Beschreibung

Abramowitsch hat eine, der Emir von Abu Dhabi auch, Jeff Bezos sowieso: Superyachten sind Ausweis der Zugehörigkeit zum Club der lucky few. Sie ermöglichen grenzenlose Mobilität und exklusiven Geltungskonsum. Zugleich sind sie schwimmende Umweltsünden. Sie verbrennen Unmengen Treibstoff, ihre Anker zerstören kostbare Flora. Und sie sind Spielfelder obszöner Ungleichheit: Während ihre Besitzer zu den einflussreichsten Menschen der Welt gehören, ist das Bordpersonal oft Willkür und Rechtlosigkeit ausgeliefert.

Grégory Salle sieht in den riesigen Luxusschiffen den Schlüssel zum Verständnis des gegenwärtigen Kapitalismus. In seinem fulminanten Essay zeigt er, dass Superyachten nicht einfach Symbole des Exzesses sind. Vielmehr sind sie Symbole dafür, dass der Exzess zum Kennzeichen unseres Zeitalters geworden ist.

Details

Auflage
Deutsche Erstausgabe
Autor/en
Grégory Salle, Ulrike Bischoff
Erscheinungstermin
16.11.2022
ISBN
9783518127902
Seitenzahl
170
Verlag / Label
Suhrkamp

Rezensiert in der Süddeutschen Zeitung von Jan Füchtjohann

"Eine Handvoll Superreicher amüsiert sich auf dem Meer - na und?", fragt Grégory Salle in seinem neuen Buch - und beantwortet die Frage gleich selbst: "Na und: alles." Für den französischen Soziologen zeigen sich an Yachten gleich mehrere charakteristische Merkmale dieser Epoche. Da wäre die wirtschaftliche Ungleichheit, die sich in unglaublichen Summen zeigt - eine Yacht über Wasser zu halten, kostet die Eigner etwa 10 Prozent der Herstellungskosten pro Jahr. Die juristische Ungerechtigkeit, die bei den rechtlosen Crewmitgliedern sichtbar wird. Da wäre die Klimakrise - Salle zeigt, warum es sich auch bei den prächtigsten Yachten im Kern um ein ständig vergammelndes, rostendes, schwindendes Nichts handelt. Die gute Nachricht: Wer über Megareiche und ihre schwimmenden Investitionen schimpft, ist nicht lediglich kleinlich oder neidisch, sondern empört sich völlig zu Recht.