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Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik - Bild 1

Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik

Der lange Weg zur Anerkennung 1949-1990 - Rezensiert in der SZ von Tim B. Müller

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Beschreibung

Die Studie untersucht die diskursiven Kämpfe um die Anerkennung des NS-Völkermords an Sinti und Roma in der Bundesrepublik bis 1990. Dabei wird unter Anerkennung zweierlei verstanden: die Akzeptanz der Verbände der Sinti und Roma als legitime Gesprächspartner der Bundesregierung sowie die Bewertung der "NS-Zigeunerverfolgung als "rassisch motiviertes Verbrechen in Politik und Wissenschaft. Auf der Grundlage umfassenden Quellenmaterials von Bundesbehörden und politischen wie zivilgesellschaftlichen Akteuren entsteht eine Diskursgeschichte dieses langwierigen Anerkennungsprozesses. Sie zeigt, dass bis tief in die 1960er Jahre hinein ein durch und durch rassistisches Bild der nationalsozialistischen Politik gegen Sinti und Roma vorherrschte. Dieser Denkstil, der von traditionellen Vorurteilen über "Zigeunerkriminalität geprägt war, geriet in den 1970er Jahren mit der Rezeption von internationalen Forschungsarbeiten immer stärker unter Druck. Doch erst in den 1980er Jahren begann mit der Anerkennung der Sinti und Roma als Gesprächspartner durch Bundeskanzler Helmut Schmidt auch die Erforschung des NS-Massenverbrechens.

Details

Autor/en
Sebastian Lotto-Kusche
Einband
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Erscheinungstermin
09.12.2022
ISBN
9783110774023
Seitenzahl
264
Verlag / Label
De Gruyter

Rezensiert in der Süddeutschen Zeitung von Tim B. Müller

Nach Schätzungen fielen 220 000 bis 500 000 Sinti und Roma dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. Es dauerte bis zum Jahr 1982, bis Kanzler Helmut Schmidt diese systematischen Mordtaten für die Bundesrepublik als Völkermord anerkannte. Sebastian Lotto-Kusche zeichnet den langen Weg der überlebenden Familien zu Entschädigungsleistungen nach und zeigt, wie alte NS-Seilschaften in den Ministerien alles daransetzten, die Opfer-Anerkennung zu hintertreiben. Die NS-Maßnahmen seien "kriminalpräventiv" gewesen, rassistische Verfolgung oder gar einen Völkermord habe es nicht gegeben. Lotto-Kusche holt mit seinem Buch die Minderheit aus den marginalisierten Zonen der Minderheitengeschichte heraus.