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Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger - Rezensiert in der SZ von Gerald Kleffmann
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Der Verführer Beobachter und Bewunderer erklären das Schweizer Tennisphänomen Roger Federer
Ein ungewöhnliches Tennisbuch, das vielmehr eine facettenreiche Charakterzeichnung des vielleicht größten Spielers der Geschichte darstellt, verfassten die Journalisten Simon Graf aus der Schweiz und Simon Cambers aus England. „Inspiration Federer. Vorbild, Rivale, Freund, Gamechanger“ heißt ihr in zwei Jahren Arbeit entstandenes 300-seitiges Werk, in dem sie 44 Menschen persönliche Geschichten über Roger Federer erzählen lassen. Zu Wort kommen Weggefährten, Beobachter und Bewunderer aus fast allen Lebensphasen des heute 41 Jahre alten Schweizers.
Der Australier Pat Rafter, zweimaliger US-Open-Sieger, erinnert sich eher augenzwinkernd: „Er war ein pickelgesichtiger Junge, der mit uns abhängen wollte.“ Schriftsteller Arno Camenisch aus Graubünden philosophiert ergeben: „Ihn umgibt ein Zauber.“ Die Geigerin Anne-Sophie Mutter bekennt beeindruckt: „Er wurde zu einer Art spirituellem Familienmitglied.“ John Bercow, der frühere Sprecher des britischen Unterhauses, verfolgte Federers Karriere derart penetrant, dass er in feiner Selbstironie gesteht: „Er dachte wahrscheinlich, ich sei ein Stalker.“
Trainer, Sportler, Manager, Fans und Fotografen berichten ebenso schwärmerisch von ihren Begegnungen mit dem ehemaligen Profi aus Basel, der im September tränenreich seine Karriere beendete. Natürlich ist das Buch als einzige Huldigung zu verstehen, manchmal neigen die Schilderungen zu gottgleicher Verklärung. Aber Federer, auf dem Platz ein Bewegungsästhet sondergleichen, war nun einmal immer auch ein Menschenbeglücker und -verführer, einer, der andere fasziniert, der stets mehr darstellte als nur einen Tennisspieler. Gerald Kleffmann.