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Architektur der Aufklärung: Data Center als Politikmaschinen; Rezensiert von Michael Moorstedt, Süddeutsche Zeitung
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Serverfarmen sind in der digitalen Welt das, was früher Schlösser waren: der Sitz der Macht. Doch wenn Daten der größte kollektive Schatz einer digitalen Gesellschaft sind, das Grundmaterial für Wirtschaft und Politik, warum sind dann die Orte, an denen sie gespeichert werden, so wenig sichtbar?Gemeinsam mit Studierenden der Städelschule in Frankfurt am Main zeigt Niklas Maak, wie die Zukunft der wichtigsten neuen Bautypologie des 21. Jahrhunderts aussehen könnte - und welche neuen kollektiven Orte eine Stadt im Zeitalter der Digitalisierung braucht."Dies ist ein historischer Moment. Daten sind zur wertvollsten Ware der Welt geworden. Wir dürfen sie nicht einer Handvoll Tech-Giganten überlassen. Wir müssen sie als öffentliches Gut begreifen, das neben Straßen, Wasser und sauberer Luft eine Kritische öffentliche Infrastrukturdarstellt. Zu diesem Zweck brauchen wir, was Niklas Maak ein 'Centre Pompidou fürs digitale Zeitalter' nennt."- Francesca Bria
NIKLAS MAAK (*1972) ist Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Gastprofessor für Architektur an der Städelschule in Frankfurt am Main. Von 2014 bis 2020 lehrte er Architektur an der Harvard Graduate School of Design. Maak war Co-Kurator der Ausstellung Countryside, The Future im Guggenheim Museum in New York. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem George F. Kennan Award, dem Henri-Nannen-Preis und dem Preis des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten für Architekturkritik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm der Essayband Wohnkomplex.Warum wir neue Häuser brauchen und der Roman Technophoria.
In einem 50 000-Einwohner-Städtchen in Virginia gibt es Hunderte Rechenzentren und Serverfarmen. Schätzungsweise 70 Prozent des globalen Internetvolumens fließen durch die dortige "Data Center Ally". Niklas Maaks "Servermanifest - Architektur der Aufklärung. Data Center als Politikmaschinen" handelt von den neuen Zentren der Macht und der Frage, ob wir uns mit deren Unsichtbarkeit zufriedengeben dürfen. Die Data Center seien schließlich "auch Orte der Vorausberechnung, Manipulation und Steuerung der Bürger". Wo bleibt also die architektonische Manifestation all der angesammelten Deutungshoheit? Unter anderem fordert Maak deshalb eine Verschiebung der Datenzentren von der Peripherie in die Mittelpunkte der Städte, als Bürgerzentren des 21. Jahrhunderts.
Die vollständige Rezension finden Sie hier.