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Die Goldküste

Eine Irrfahrt - Rezensiert in der SZ von Felix Stephan

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Beschreibung

»Mein Ururopa Arva Fargo war zur Goldsuche nach Alaska abgehauen. He ran off to the Yukon. He ran off to the Klondike. Eine Geschichtsscherbe, hervorgekramt, ratlos zurückgelegt.« Mehr als hundert Jahre nach ihrem Vorfahren macht sich Isabel Fargo Cole von Deutschland auf nach Alaska, von dort über Seattle Richtung Kalifornien, auf den Spuren Arva Fargos und dessen fieberhafter Suche nach dem Gold - Fluch und Segen so vieler Biografien des 'vergoldeten Zeitalters' Ende des 19. Jahrhunderts. Die 'Geschichtsscherben', die sie nicht nur in den verlassenen Claims findet, fügt sie zu einem vielstimmigen Recherche- und Reisetagebuch in ein fremdes, scheinbar unermessliches Land zwischen Ost und West, zwischen Ausbeutung und Bewahrung. Denn die größte Exklave der Welt ist zwar dünn besiedelt, doch wie kaum ein anderer Landstrich von Fantasien ursprünglicher Wildnis und verborgener Reichtümer besetzt.

Coles Expedition führt tief in die Schürf- und Abgründe des amerikanischen Traums, der mit seinen wirkmächtigen Versprechen bis heute Menschenmassen anzieht und wieder ausspuckt: abenteuerliche Glücksritter, Vagabunden und Helden verblasster Zeitungsmeldungen. Was sie dabei zu Tage fördert, ist wertvoller als Gold: ein erzählerisch-essayistisches Schürffeld voller Geschichten und Reflexionen über ein Grenzland fremder Heimat.

Details

Auflage
2. Aufl.
Autor/en
Isabel Fargo Cole
Erscheinungstermin
26.10.2022
ISBN
9783751802178
Seitenzahl
367
Verlag / Label
Matthes & Seitz Berlin

Rezensiert in der Süddeutschen Zeitung von Felix Stephan

Ein Blick in die Vergangenheit fasziniert dann besonders, wenn er Vergessenes zutage fördert, Verborgenes ausgräbt. Isabel Fargo Cole erweist sich in ihrem Essay nicht nur als herausragende Erzählerin, sondern auch als eine, der es gelingt, die feinen Sedimentschichten ihrer Familiengeschichte mit vergessenem Wissen über die Goldgräberzeit in Amerika zu verbinden. Falsche Versprechungen wurden den Glücksuchenden gemacht, zu denen auch ihr Ururgroßvater gehörte. Sie wurden ins Yukon-Gebiet gelockt und dort ausgenommen, wurden Opfer eines gigantischen Fakes, der bis heute "Goldrausch" genannt wird und in den USA in immer neuen Formen wieder aufersteht.