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Rezensiert von Aurelie von Blazekovic, Süddeutsche Zeitung
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"Vielleicht ist es Didions erschütterndstes und auch erbarmungslosestes Buch. Eine schriftstellerische Meisterleistung, auf die sie sich unwillentlich offenbar ihr ganzes Leben lang vorbereitet hatte." Daniel Schreiber
Die große amerikanische Schriftstellerin Joan Didion schreibt über die Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes und über ihren Versuch, das Unfassbare begreiflich zu machen. Ein sehr offenes, sehr persönliches Buch, das zugleich von beeindruckender Allgemeingültigkeit ist. Joan Didion wurde dafür in den USA mit dem National Book Award ausgezeichnet.
Wo und wie soll man ein derart trauriges Buch lesen wie „Das Jahr magischen Denkens?“ Bitte nicht zuhause im November, bitte nicht an einem regnerischen Wintertag. Joan Didions Protokoll aus den Monaten nachdem ihr Ehemann, der Schriftsteller John Gregory Dunne, kurz vor dem Abendessen plötzlich umkippte, und starb – wenige Tage nachdem die gemeinsame Tochter auf der Intensivstation an eine Atemmaschine angeschlossen wurde, liest man am besten im Schutz gleißender Sonne, nahe an einem Gewässer, in dem man alles von sich waschen kann. So unmittelbar, so luzide erzählt Didion von Trauer und vom Verlust des Halts in einem fortgeschrittenen Leben. Didion, die Essayistin und Reporterin, die das Leben unter kalifornischer Sonne vorgezogen hatte, ist im Dezember nun 87-jährig selbst gestorben. Tragisch ist, dass nicht sie über ihren Tod und ihr Leben als Schriftstellerin so schreiben kann, wie sie es 2005 für ihren Mann tat.