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Rezensiert von Laura Weißmüller, Süddeutsche Zeitung
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Man sollte sich bei diesem Buch nicht vom Cover abschrecken lassen. Auf dem Roman „Löwenherz“ von Monika Helfer prangt – wie schon bei „Die Bagage“ und „Vati“ – nämlich ein Foto-Bild von Gerhard Richter. Buchgestalter lieben Richters Spiel mit der Unschärfe, dementsprechend oft schmückt ein Bild aus dieser Werkserie einen Roman. Zu Monika Helfers Sprache passt es nicht. Denn die österreichische Schriftstellerin, die Jahrzehnte lang publizierte, bevor sie mit „Die Bagage“ 2020 ihren Durchbruch schaffte, beherrscht die Kunst, äußerst klar, fast wie gemeißelt zu formulieren. Unscharf ist da nichts. Was dazu führt, dass Helfers schmale Romane über ihre Familie in Vorarlberg, über Liebe, Verlust und die Sehnsucht dazwischen, derart in Erinnerungen bleiben, als hätte man Wochen mit ihnen persönlich verbracht. Dabei reicht ein Tag am See, um die so zauberhaft lakonische Geschichte von Helfers Bruder Richard, einem Träumer und „ewigem Schulkind“, der sich mit 30 Jahren das Leben nahm, zu lesen. Vergessen wird man sie nicht mehr.