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Löwenherz - Bild 1

Löwenherz

Rezensiert von Laura Weißmüller, Süddeutsche Zeitung

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Beschreibung

Monika Helfer macht aus Lebenserinnerungen Literatur. Nach "Die Bagage" und "Vati": der neue Roman um eine Familie aus Vorarlberg

Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande.

Details

Auflage
4. Aufl.
Autor/en
Monika Helfer
Erscheinungstermin
18.01.2022
ISBN
9783446272699
Seitenzahl
192
Verlag / Label
Hanser

Rezensiert von Laura Weißmüller, Süddeutsche Zeitung

Der Bruder, der Träumer

Man sollte sich bei diesem Buch nicht vom Cover abschrecken lassen. Auf dem Roman „Löwenherz“ von Monika Helfer prangt – wie schon bei „Die Bagage“ und „Vati“ – nämlich ein Foto-Bild von Gerhard Richter. Buchgestalter lieben Richters Spiel mit der Unschärfe, dementsprechend oft schmückt ein Bild aus dieser Werkserie einen Roman. Zu Monika Helfers Sprache passt es nicht. Denn die österreichische Schriftstellerin, die Jahrzehnte lang publizierte, bevor sie mit „Die Bagage“ 2020 ihren Durchbruch schaffte, beherrscht die Kunst, äußerst klar, fast wie gemeißelt zu formulieren. Unscharf ist da nichts. Was dazu führt, dass Helfers schmale Romane über ihre Familie in Vorarlberg, über Liebe, Verlust und die Sehnsucht dazwischen, derart in Erinnerungen bleiben, als hätte man Wochen mit ihnen persönlich verbracht. Dabei reicht ein Tag am See, um die so zauberhaft lakonische Geschichte von Helfers Bruder Richard, einem Träumer und „ewigem Schulkind“, der sich mit 30 Jahren das Leben nahm, zu lesen. Vergessen wird man sie nicht mehr.