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Hast du uns endlich gefunden - Bild 1

Hast du uns endlich gefunden

Rezensiert von Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung

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Beschreibung

Das literarische Debüt von Edgar Selge: Ein Zwölfjähriger erzählt seine Geschichte zwischen Gefängnismauer und klassischer Musik. Exemplarisch und radikal persönlich.

Eine Kindheit um 1960, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen.
Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter am Esstisch führen. Aber er bleibt Zuschauer. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie.
Dieser Junge, den der Autor als fernen Bruder seiner selbst betrachtet, erzählt uns sein Leben und entdeckt dabei den eigenen Blick auf die Welt. Wenn sich der dreiundsiebzigjährige Edgar Selge gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Schatten der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein.
Edgar Selges Erzählton ist atemlos, körperlich, risikoreich. Voller Witz und Musikalität. Ob Bach oder Beethoven, Schubert oder Dvorák, Marschmusik oder Gospel: Wie eine zweite Erzählung legt sich die Musik über die Geschichte und begleitet den unbeirrbaren Drang nach Freiheit.

Details

Auflage
4. Aufl.
Autor/en
Edgar Selge
Erscheinungstermin
14.10.2021
ISBN
9783498001223
Seitenzahl
304
Verlag / Label
Rowohlt, Hamburg

Rezensiert von Christine Dössel, Süddeutsche Zeitung

Eine Kindheit in Deutschland

Edgar Selge ist ein Schauspieler mit feinem Sensorium. Die Reflektiertheit, Verschmitztheit und Menschenkennerschaft, die sein Spiel auszeichnen, machen auch sein literarisches Debüt stark. Nein, keine Memoiren. In „Hast du uns endlich gefunden“ erzählt Selge, Jahrgang 1948, von (s)einer Kindheit in einer Bildungsbürgerfamilie der Nachkriegszeit. Fünf Brüder, der älteste stirbt früh. Der Vater ein klavierspielender Gefängnisdirektor, die Mutter Hausfrau. Sie lieben die Kunst, hassen Juden. Hausmusik. Prügel. Väterliche Dominanz. Das alles erzählt aus der Perspektive des 12-jährigen Edgar, der sucht, fragt, liebt, lügt und sich seine eigenen Ausbrüche erlaubt. Die Sprache: klar, leicht, lakonisch. Doch wie tief geht das! Und hallt nach.