Roman | Eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden
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Mina Hava verbindet assoziative historische Recherche mit einer klaren und doch nicht greifbaren Erzählhaltung, die einen bis zum Ende so einnimmt, dass einen ihr Roman „Für Seka“ so wund wie verwundert zurücklässt. Er ist ein semiotisches Meisterwerk über eine Frau in einem Alter, über das wenig erzählt wird, kein Teenager mehr, aber auch noch kein Mitte-Zwanzig-Lost-Millenial. Sie ist Tochter eines gewalttätigen Vaters, Nachgeborene in einer Familie, die Opfer der Verbrechen in Bosnien wurde, sie hat Knoten in der Brust und eine unglückliche Beziehung.
Immer wieder dachte ich während des Lesens, ich hätte mich Seka angenähert, immer wieder ist sie mir durch die Finger geronnen, „Man weinte oft, still, kaum vernehmbar, nahm Anteil an der Welt, so gegenstandslos, und gehe, so sagte man, an ihr zu Grunde“, schreibt Mina Hava, und wenn man schon an der Welt zugrunde geht, wie in diesem Jahr, dann bitte auch mit Büchern in der Hand, die beschreiben, wie die Welt zugrunde geht, und in die man kaum vernehmbar hineinweinen kann.
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