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Die Waffen nieder!

Der Roman für den Frieden

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Beschreibung

Bertha von Suttner, politische Journalistin, Autorin und Friedensaktivistin, kämpfte zeitlebens für Abrüstung und Frieden, aber auch gegen überholte Konventionen, die Unterdrückung der Frau und Antisemitismus. Sie inspirierte Alfred Nobel, dessen Privatsekretärin sie kurzzeitig war, zur Stiftung des Friedensnobelpreises, den sie 1905 als eine der Ersten auch selbst erhielt.In ihrem Roman "Die Waffen nieder" (erstmalig 1889 veröffentlicht) lässt Gräfin Martha Althaus ihr von vier Kriegen und zahlreichen Schicksalsschlägen geprägtes Leben anhand gesammelter Artikel, Briefe und Tagebucheinträge Revue passieren. Zunächst voll Patriotismus und vom Heldenmut der Soldaten und den schicken Uniformen der Husaren schwärmend, wandelt sich ihre anfängliche Begeisterung schnell in eine tiefe und prinzipielle Abneigung gegen den Krieg, der so viel Leid verursacht. In ihrem Einsatz und Bestreben für ein friedliches Miteinander und gegen den Wahnsinn militärischer Auseinandersetzungen entwickelt Martha immer mehr Eigenständigkeit.Die Waffen nieder von Bertha von Suttner ist ein Roman, wie er aktueller nicht sein könnte.

Details

Autor/en
Bertha von Suttner
Erscheinungstermin
06.05.2022
ISBN
9783755300403
Seitenzahl
400
Verlag / Label
Petersberg Verlag

Schriftstellerinnen und Intellektuelle beantworten die Frage: Welches Buch war für Sie im Jahr 2023 besonders wichtig? Nell Zink, Schriftstellerin:

Aus gegebenem Anlass nahm ich Bertha von Suttners „Die Waffen nieder!“ in einem Antiquariat in die Hand. Empfohlen hatte es mir keiner, denn in meinem Bekanntenkreis hat es niemand gelesen. Auch die Freundin, die im Rahmen des Tübinger Sonderforschungsbereichs „Kriegserfahrungen“ promoviert wurde, vermutete Sentimentales, vermischt mit überholten Kriegsgräueln.

Ich aber bin mit der Zeit zur Überzeugung gelangt, dass Bücher, die mir sympathisch sind, ausgerechnet aufgrund ihrer links-kritischen Inhalte von niemand gelesen werden, beziehungsweise dass reaktionäre Bücher ausgerechnet aufgrund ihrer geistigen Passivität supergut ankommen. Am meisten schätzt man Werke, die die Einsamkeit der Existenz aufheben; Bücher voller Gedanken also, die die eigenen sein könnten. Und eventuell wird diese Bedingung für die meisten wirklich besser durch Houellebecqs „Unterwerfung“ als durch Tolstois „Auferstehung“ erfüllt.

Die Menschheit lässt zu wünschen übrig. Ich aber nicht! So finde ich Dos Passos tausendmal besser als Céline, so woke das auch klingen mag. Eine rigoros ethisch-ästhetische Empfindsamkeit wird aus meiner Sicht unterbewertet. Also las ich los und stellte fest, dass Suttner die Romanform ausgezeichnet beherrscht.

Die Handlung geht so: Kurz nach Abschluss des Liederzyklus’ verliebt sich die Ich-Erzählerin aus Schumanns „Frauenliebe und -leben“ (so ungefähr kommt sie rüber) in einen desillusionierten preußischen Offizier, der ihre Kriegsgegnerschaft teilt. Danach wird diskutiert wie bei Turgenjew oder Dostojewski. Aus ihrem Leben wird ein leidenschaftliches Plädoyer für die Sinnlichkeit. „Ihr dürft von euren Liebesfreuden nichts berichten; wir nichts von unseren Kriegsleiden“, beschwert sich einmal der Preuße. Nach und nach verlangt das Liebespaar internationale Schiedsgerichte, eine universitäre Friedenswissenschaft et cetera pp. Das Buch erschien 1889. Inzwischen haben wir immerhin die EU.